Was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt?
Der Begriff Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts. Hans Carl von Carlowitz prägte ihn 1713. Er forderte, dass nicht mehr Bäume gefällt werden sollten als nachwachsen können. Diese Idee wurde im Laufe der Zeit auf andere Bereiche übertragen und weiterentwickelt. Auch der Duden bezieht sich auf diese Bedeutung. Er definiert Nachhaltigkeit zum einen allgemein als „längere Zeit anhaltende Wirkung“, zum anderen aber auch als „forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann“ und damit als „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“ (Duden, 2024).
Die Brundtland Kommission, auch Weltkommission für Umwelt und Entwicklung genannt, veröffentlichte 1987 den Report „Unsere gemeinsame Zukunft“. Darin wurde erstmals das Konzept der nachhaltigen Entwicklung formuliert und damit der Anstoß für einen weltweiten Diskurs rund um das Thema Nachhaltigkeit gegeben. Der Brundtland-Bericht definierte Nachhaltigkeit als „Entwicklung, die den Bedürfnissen der gegenwärtigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ (Lexikon der Nachhaltigkeit, 2002–2015).
Oft denkt man beim Begriff Nachhaltigkeit als Erstes an ökologische Aspekte, so wie es in der ursprünglichen Definition anklingt. Doch inzwischen hat sich das sogenannte Drei-Säulen- Modell entwickelt. Dieses Modell erweitert die rein ökologische Sicht, welche das Konzept der Nachhaltigkeit primär auf Umweltschutzaspekte eingrenzt, um eine wirtschaftliche und soziale Perspektive. Die drei Säulen werden im Abschnitt „Eine Dreiecksbeziehung für langfristiges Wohlergehen“ genauer erläutert.
Die Vereinten Nationen fächern die drei Aspekte Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Soziales weiter auf. Sie verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030, in der sich die Weltgemeinschaft zu 17 globalen Zielen zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz der Erde verpflichtet. Leitbild der Agenda 2030 ist es, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren (vgl. UNRIC, 2024).
Die 17 Ziele der UN für nachhaltige Entwicklung